Florierende Unternehmen zu gründen, ist für Elke und Bernd Hähle aus Cottbus nichts Fremdes. Bernd Hähle hatte in den siebziger Jahren in Dresden studiert und promovierte zum Fachingenieur der Medizin. Am damaligen Cottbuser Bezirkskrankenhaus war er maßgeblich am Aufbau des Rehabilitationszentrums für Hör-, Sprach- und Stimmgeschädigte beteiligt. Mit der Wende und Deutschen Wiedervereinigung wagte er den Sprung in die berufliche Selbstständigkeit und gründete ein Unternehmen für Hörakustik.

Aus zwei Mitarbeitern wurden 45 Angestellte in 16 Filialen in Cottbus, Brandenburg, Sachsen und im Ostseebad Binz. 2006 verkaufte er sein Hörakustik-Unternehmen, aber blieb während einer Übergangszeit bis 2008 als Geschäftsführer im Unternehmen und half bei der weiteren Expansion auf 32 Filialen.

Nach dem endgültigen Abschied machten Elke und Bernd Hähle in Binz auf Rügen Urlaub. Eigentlich. Doch dann kam die Sache mit dem Bügeleisen. »Wenn wir von einer Idee überzeugt sind, dann packen wir das auch an«, sagt Elke Hähle. Sie informierten sich im Internet und in der Textilpflege-Branche, mieteten einen Laden an, bestellten bei Multimatic unter anderem eine iPURA-Textilreinigungsmaschine und warben Fachpersonal an. »Wir haben geschaut, was technisch möglich und für einen kleinen Betrieb sinnvoll ist«, berichtet Bernd Hähle. Noch im gleichen Jahr feierten sie die Eröffnung der »Waschbar« in Binz, 2009 kam eine Filiale in Bergen auf Rügen hinzu.

Das Unternehmer-Ehepaar Elke und Dr. Bernd Hähle gemeinsam mit Multimatic- Berater Rüdiger Schulz in der »Waschbar« in Binz»Damals war die energiesparende iPURA-Technologie ganz neu auf dem Markt. Meine erste iPURA habe ich an das Ehepaar Hähle verkauft«, erinnert sich Multimatic-Berater Rüdiger Schulz. »Beide hatten sich sehr gut informiert und wussten genau, was sie wollten. So etwas Zielstrebiges erlebt man nicht oft.«

Mit dem Eröffnen von Filialen kannte sich das Unternehmer-Ehepaar bestens aus. Bis zur Einweihung lief alles planmäßig.

Doch in den darauffolgenden Tagen begann der Ärger. Die Mieterin einer freiberuflichen Praxis im Obergeschoss der Geschäftsimmobilie empfand den Betrieb von Textilpflege-Maschinen als störend. Es kam zum Rechtsstreit. Nach zwei Instanzen bekamen die Hähles Recht und durften ihre Waschbar wie geplant nutzen. Schulz: »Die Kaufentscheidung für die iPURA-Maschine stellte sich als ein Glücksfall heraus. Sie war damals die leiseste Maschine auf dem Markt und konnte ohne außerordentliche Auflagen betrieben werden.«

Seitdem brummt das Geschäft. Zweifellos hatten die Hähles den richtigen Riecher mit der Neueröffnung. »Wir wollten bewusst keine Großwäscherei, sondern für die Menschen vor Ort und für die Gäste eine gute Textilreinigung«, sagt Elke Hähle.

Die Textilreinigung ist nicht die einzige Idee, die aus einer »spontane Laune« heraus entstanden ist. Beispielsweise ini- tiierte Elke Hähle vor elf Jahren einen Wohltätigkeitsball im Binzer Kurhaussaal. Seitdem gibt es jedes Jahr eine Neuauflage, finanzielle Nutznießer sind Vereine und gemeinnützige Initiativen auf Rügen.

Die Textilreinigung hat alles was, man zur Textilpflege braucht. Gereinigt wird mit einer Multimatic-iPURA

Im Februar 2018 gab es einen neuen Rekord bei der Benefiz-Gala: es kamen 34.000 Euro an Spenden zusammen. Moderator Wolfgang Lippert führte durchs Programm, als prominente Gäste mit dabei waren unter anderem Ex-Boxweltmeister Henry Maske, die DDR-Eislauflegende Christine Stüber-Errath und der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU).

Zurzeit pendeln die Eheleute Elke und Bernd Hähle regelmäßig zwischen Binz und Cottbus. Denn in der Niederlausitz sind sie nach wie vor Zuhause und betreiben dort den »Sport-Park Cottbus«. Der Kauf der Immobile war auch so eine spontane Entscheidung, erzählt schmunzelnd Bernd Hähle. Der vorherige Besitzer war insolvent und die Gefahr bestand, dass die Tennisanlage nicht mehr zu bespielen ist. Also nahmen sich die Hähles dem Projekt an und peppte es mit viel Arbeit auf. »Es war der Reiz, ein insolventes Unternehmen zu retten«, begründet Bernd Hähle das Engagement.

Heute ist der Sport-Park Cottbus ein attraktives Freizeitziel in der Region unter anderem mit Tennisplätzen, Badminton-Feldern, Beachvolleyball und einer »Soccergoool«-Anlage. Zudem befindet sich auf dem Gelände die erste »Spiel-Golf-Anlage« in den neuen Bundesländern.

»Wir wollen zukünftig etwas kürzertreten und nicht mehr so oft zwischen Cottbus und Rügen pendeln«, sagt Elke Hähle. Für das Ehepaar beginnt bald das Rentenalter. Es ist zwar fraglich, ob sich die beiden tatsächlich mit dem Ruhestand begnügen, aber zumindest können sie auch loslassen, wie sie beim Verkauf des Hörakustik-Unternehmens bewiesen haben. Im Raum steht ein möglicher Verkauf der Waschbar. Entschieden hat sich das Ehepaar noch nicht, weil zu viele schöne Erinnerungen damit verbunden sind und der Standort profitabel ist. »Wir haben keinen Druck zu verkaufen, aber denken darüber nach, bei Gelegenheit die Textilreinigung an jüngere Leute abzugeben«, sagt Bernd Hähle.

Guter Standort für Einwohner und Urlaubsgäste